Kryptoaktien für Anleger als Alternative zum Handel mit Coins
Eine wachsende Anzahl von Anlegern fragt sich, wie sie längerfristig in Kryptowährungen investieren können, ohne dabei den spekulativen Handel an einer Kryptobörse durchführen zu müssen. Oftmals lautet die Antwort in diesem Fall: Kryptoaktien. Worum es sich dabei handelt und welche Unterschiede es zum Handel mit Kryptowährungen gibt, darauf möchten wir im folgenden Beitrag näher eingehen. Sie erfahren, von welchen Unternehmen Sie Kryptoaktien erwerben können, welche Vor- und Nachteilen das Investment hat und was es zu diesem Thema sonst noch Wissenswertes gibt.
Direkter Handel von Kryptowährungen der übliche Weg
Wenn man Anleger fragt, wie sie in digitale Währungen investieren können, dann lautet die Antwort meistens: Handel der Coins. Tatsächlich ist dies allerdings kein Investment im eigentlichen Sinne, sondern eher eine Spekulation. Der direkte Handel beinhaltet nämlich, dass Sie an einer sogenannten Kryptobörse einzelne digitale Währungen mit einer bestimmten Anzahl von Coins kaufen, die Sie allerdings oftmals schon nach wenigen Wochen oder Monaten wieder verkaufen. Das Ziel des Handels ist es dabei, in kurzer Zeit möglichst hohe Gewinne zu erzielen.
So denkt allerdings kein langfristig orientierter Anleger, denn dieser möchte meistens einerseits Erträge generieren und zum anderen das Investment über Jahre laufen lassen. Das ist zwar rein technisch beim Handel mit Kryptowährungen ebenfalls möglich, da Sie die entsprechenden Coins zeitlich unbegrenzt in Ihrem Wallet aufbewahren können. Allerdings ist das Risiko sehr hoch, weil sich Kryptowährungen in der Vergangenheit als äußerst volatil mit einer großen Schwankungsbreite gezeigt haben. Exakt aus diesen Gründen möchten Anleger zunehmend tatsächlich längerfristig investieren, beispielsweise mittels Kryptoaktien.
Was sind Kryptoaktien eigentlich?
Aktien kennen Sie vermutlich. Es handelt sich dabei um Anteilsscheine einer Aktiengesellschaft, die an der Börse gehandelt werden. Generell verbriefen Aktien dem Aktionär mehrere Rechte, insbesondere:
- Stimmrecht auf der Hauptversammlung
- Recht auf Dividende (falls die AG eine Ausschüttung beschließen sollte)
- Miteigentumsrecht an der AG
Die meisten Aktionäre nehmen diese Rechte allerdings nicht wahr, sondern möchten schlicht und einfach entweder eine regelmäßige Dividende erhalten und/oder Kursgewinne mit den Wertpapieren erzielen.
Kryptoaktien sind nun Aktienwerte, die von Unternehmen emittiert werden, die innerhalb ihrer Geschäftstätigkeit etwas mit dem Thema Kryptowährungen zu tun haben. Immer dann, wenn das Geschäft in größeren Teilen mit der Krypto -Technologie zu tun hat, wird entsprechend von einer Kryptoaktie bei den jeweiligen Wertpapieren gesprochen. Wenn Sie also in Krypto-Aktien investieren möchten, handelt es sich dabei um eine gewöhnliche Geldanlage an der Börse, wie sie auch bei allen anderen Aktien vorgenommen würde.
Welche Unternehmen geben Kryptoaktien aus?
Es gibt mittlerweile eine Reihe von Unternehmen, die direkt oder indirekt mit dem Thema Kryptowährungen zu tun haben und dementsprechend umgangssprachlich Kryptoaktien an der Börse haben. Experten unterscheiden dabei vor allem, in welcher Form die Geschäftstätigkeit der Aktiengesellschaft mit digitalen Währungen zusammenhängt. Danach lassen sich die Unternehmen insbesondere in die folgenden Rubriken einteilen:
- Krypto-Börsen
- Chip-Hersteller
- Mining-Gesellschaften
- Aktiengesellschaft mit eigener Kryptowährung
- Unternehmen mit einem Investment in digitale Währungen
Lassen Sie uns einen Blick auf die einzelnen Unternehmensarten werfen, denn dadurch wird deutlich, in welchem Umfang Kryptowährungen innerhalb der Geschäftstätigkeit eine Rolle spielen. Das ist für Anleger wichtig zu wissen, denn daraus lässt sich ableiten, wie abhängig Erfolg und Gewinn des Unternehmens von der Entwicklung der digitalen Währungen sind. Das wiederum lässt unter Umständen Schlüsse zu, wie sich die Kryptoaktien der Gesellschaft zukünftig entwickeln könnten.
Krypto-Börsen
Sicherlich am direktesten mit digitalen Währungen zu tun haben die sogenannten Krypto-Börsen. Es handelt sich dabei um Trading-Plattformen, über die digitale Währungen gekauft und verkauft, also gehandelt, werden können. Je größer die Börse ist, desto mehr digitale Währungen können Sie dort handeln, wie zum Beispiel:
- Bitcoin
- Ethereum
- Dash
- Peercoin
- Cardano
Das Geschäftsmodell der Kryptobörsen sieht so aus, dass diese für gewöhnlich an jedem über die Plattform generierten Auftrag verdienen. Das geschieht in Form einer Provision oder anderweitigen Gebühren. Daher ist es für die Krypto-Börsen besonders wichtig, dass über die Handelsplattform möglichst viel Umsatz generiert wird.
Das Geschäftsmodell beinhaltet auch, dass der Erfolg der Krypto-Börsen nicht von der Preisentwicklung der einzelnen digitalen Währungen abhängt. Nur dann, wenn der Gesamtmarkt äußerst negativ ist, kann sich das negativ auf das Ergebnis der Handelsplattform auswirken. Dann verlieren nämlich zunehmend auch spekulativ eingestellte Anleger das Interesse und es werden weniger Umsätze generiert.
Chip-Hersteller
Während Krypto-Börsen in direktem Zusammenhang mit digitalen Währungen stehen, trifft dies auf Chip-Hersteller in dem Umfang nicht zu. Trotzdem wirkt sich der Bereich digitaler Währungen bei einigen Herstellern immer mehr auf die eigene Geschäftstätigkeit aus. Das bedeutet, dass die Chip-Hersteller naturgemäß Chips produzieren, die dann in leistungsstarken Rechnern zum Einsatz kommen, die wiederum für das Krypto-Mining benötigt und verwendet werden. Der Ertrag der Chip-Hersteller hängt also zunehmend davon ab, wie groß die Nachfrage nach entsprechender Hardware ist, die dann für die Produktion neuer Coins einer Kryptowährung benötigt wird.
Mining-Gesellschaften
Wiederum sehr direkt zu tun mit Kryptowährungen haben sogenannte Mining-Gesellschaften. Das sind Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit hauptsächlich oder ausschließlich darin besteht, neue Coins einer digitalen Währung zu erstellen. Deshalb benötigt die Mining-Gesellschaft umfangreiche Hardware. Die Abhängigkeit des Unternehmenserfolgs von der Preisentwicklung der geschürften Kryptowährungen ist enorm. Es besteht daher oftmals ebenso eine Abhängigkeit der Entwicklung des Aktienkurses dieser Kryptoaktien von der Preisentwicklung bei den wichtigsten Kryptowährungen, die von der Mining-Gesellschaft generiert werden.
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Aktiengesellschaft mit eigener Kryptowährung
Kryptoaktien gibt es auch von Unternehmen, die – meistens zur Finanzierung bestimmter Ausgaben und Projekte – eine eigene digitale Währungen ins Leben gerufen haben. Diese Kryptowährung hat ebenfalls einen gewissen Wert, sodass bei deren Preissteigerungen demzufolge der gesamte Unternehmenswert steigt. Das wiederum wirkt sich in der Regel positiv auf den Kurs solcher Kryptoaktien aus. Mit einem Investment in börsennotierte Unternehmen mit eigener Kryptowährung richten Sie Ihren Anlageerfolg naturgemäß sehr auf diese eine, digitale Währung aus. Natürlich spielen jedoch noch andere Faktoren für den Unternehmenserfolg eine Rolle.
Aktiengesellschaft investiert selbst in digitale Währungen
Als Kryptoaktien werden auch solche Aktientitel bezeichnet, die von Unternehmen stammen, die mit ihrer Geschäftstätigkeit gar nichts mit digitalen Währungen zu tun haben. Die einzige Verbindung zum Thema Krypto besteht darin, dass die Aktiengesellschaft einen Teil ihres Vermögens in bestimmte Kryptowährungen wie den Bitcoin investiert. Bekanntestes Beispiel ist der eAutomobil-Herstelller Tesla. Steigt der Wert dieser digitalen Währungen, steigt dementsprechend auch der Unternehmenswert, so wie es bei den börsennotierten Firmen mit eigener digitaler Währung der Fall ist.
Als Anleger haben Sie zusammengefasst mittlerweile eine größere Auswahl an Kryptoaktien, bei denen die Unternehmen in verschiedenen Branchen und Bereichen tätig sind. Sie können sich daher für derjenigen Aktienwerte entscheiden, die aus Ihrer Sicht momentan erfolgreich sind und es in Zukunft ebenso sein könnten.