Gesundheits- und Sozialberufe sind wichtige und sinnstiftende Tätigkeiten, die gleichzeitig viel seelische Kraft, Zugewandtheit und Einfühlungsvermögen brauchen. Im Umgang mit Patientinnen und Patienten gibt es immer wieder herausfordernde Situationen, die emotional belasten. Um die Freude und Fitness für den Beruf und für sich selbst zu erhalten, ist es deshalb entscheidend, geeignete Resilienzstrategien zu kennen und anzuwenden. Hier setzen Universitätsmedizin Rostock (UMR) und Salus BKK in gemeinsamer Projektarbeit an. Seit Ende Mai 2025 bieten sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der UMR neue Trainingseinheiten mit dem empathiebasierten Entlastungskonzept empCare.
Menschen, die in einer Klinik arbeiten, sind für Patientinnen und Patienten wichtige Bezugspersonen. Deren Bedürfnisse und Erwartungen mit Fachkenntnis und Geduld auszubalancieren, ist körperlich wie seelisch anspruchsvoll. Es gilt, sich auf andere einzulassen und eigene Gefühle zu beherrschen: nicht selten bis zur Selbstverleug-nung, Erschöpfung und manchmal bis zum Berufsausstieg. Einem solchen „Ausbren-nen“ entgegenzuwirken, ist Anliegen der Kooperation zwischen UMR und Salus BKK.
Seit 2017 arbeiten beide Häuser im betrieblichen Gesundheitsmanagement intensiv zusammen und starteten 2024 u. a. eine Pilotphase mit dem Konzept empCare. Die Erfolge waren vielversprechend, so dass in 2025 nun ausgeweitet wird. Am 26./27. Mai 2025 begann der erste von vier neuen Kursen, der neben intensivem Training auch zwei Coaching-Sitzungen enthält, um das Erlernte zu vertiefen und möglichst konkret in den Arbeitsalltag zu überführen. Die Teilnahme ist dank der Salus BKK kostenfrei. Die nächsten Kurse sind ab Juni, September und Oktober geplant. „Mit dieser Förderung können wir ganz gezielt all jene Mitarbeitenden unterstützen, die täglich mit emotional belastenden Situationen im Umgang mit Patientinnen und Pati-enten konfrontiert sind. Empathie für andere und Empathie für sich selbst sind die ent-scheidenden Grundpfeiler dieses Programms“, betont Annett Laban, Pflegevorstand der UMR.
Zuwendung und Offenheit für Kranke – Schutz für sich selbst
Das Trainingskonzept empCare wurde im Rahmen eines Verbundprojekts der Universität Duisburg-Essen, sowie Partnern wie dem Uniklinikum Köln, für alle sogenannten „Sorgeberufe“ entwickelt, in denen Interaktionsarbeit wichtig ist. Das Konzept, das 2019 auch für den Deutschen Arbeitsschutzpreis und den Marie Simon Pflegepreis nominiert wurde, ist wissenschaftlich evaluiert und senkt nachweislich das Belastungsempfinden der Mitarbeitenden in der Krankenversorgung und Pflege. Es beruht darauf, Empathie bewusst zu reflektieren und einzusetzen: d. h. zugewandt und offen für andere zu sein, ohne sich selbst dabei zu viel zuzumuten.
„Als Krankenkasse ist es uns ein Anliegen, gerade auch die Mitarbeitenden im Gesundheitswesen zu fördern und zu schützen und ihnen Zufriedenheit und Gesundheit im Beruf zu ermöglichen. Die Präventionskurse an der UMR sind hier eine wichtige Säule und eine Chance, um den Klinikalltag auch insgesamt zu verbessern“, erklärt Ute Schrader, Vorständin der Salus BKK.
Pressemeldung von Universitätsmedizin Rostock