Rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik haben beim 10. Innovationskongress Chemie und Pharma in Halle (Saale) am 1. September 2025 diskutiert und dabei die Innovationskraft der ostdeutschen Chemie- und Pharmabranche hervorgehoben – allerdings können die Unternehmen nur innovations- und wettbewerbsfähig sein, wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Eingeladen zu dem ganztägigen Kongress hatten der Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Nordost (VCI Nordost), das Netzwerk Life Science Sachsen-Anhalt und der Technologiepark Weinberg Campus.
„Der heutige Tag hat eindrucksvoll gezeigt, welche Schlüsselrolle der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Sachsen-Anhalt und Ostdeutschland bei der Lösung der wichtigsten Zukunftsfragen zukommt“, betonte Dr. Jutta Matreux, Vorstandsvorsitzende des VCI Nordost. „Ob der Aufbau einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, die erfolgreiche Gestaltung der Energiewende oder die Erforschung moderner Arzneimittel – die Innovationen unserer Mitgliedsunternehmen stehen am Beginn jeder Wertschöpfungskette. Aber Investitionen in die Zukunft brauchen verlässliche Rahmenbedingungen in der Gegenwart. Nicht wettbewerbsfähige Energiepreise, ungebremst steigende Lohnnebenkosten und überbordende Bürokratie gefährden notwendige Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Nur erfolgreiche Unternehmen können Wertschöpfung und gut bezahlte Arbeitsplätze in Deutschland sichern und zum Treiber neuer Entwicklungen werden.“
Position auf dem Kongress bezog auch Sachsen-Anhalts Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann: „Die chemische Industrie ist eine wichtige Säule der Wirtschaft, ganz besonders im Süden Sachsen-Anhalts. Neben der Chemie ist auch die Pharmaindustrie ein zentraler Innovationsmotor in unserem Land. Damit das auch in Zukunft so bleibt, werde ich weiter für Entlastungen bei den Energiepreisen werben, hier sehe ich vor allem den Bund in der Pflicht. Ich möchte aber auch die Unternehmen ermutigen, die klimaneutrale Transformation konsequent voranzutreiben. Statt in den Rückspiegel zu schauen, mutig nach vorne zu schreiten. Konzerne wie Total Energies haben nicht nur klare Ziele formuliert, sie zeigen schon heute bei uns in Sachsen-Anhalt beispielhaft auf, wie klimaneutrale Transformation langfristig gelingen kann.“
Im Mittelpunkt des Kongresses standen mehr als ein Dutzend Innovationsprojekte aus Chemie, Kreislaufwirtschaft, Pharma und Life Sciences. Präsentiert wurden sie von Unternehmen, Start-ups und Forschungseinrichtungen wie UPM Biochemicals, Verbio, Wacker Biotech, Aurora Europe, enaDyne, Aevoloop, dem Großforschungszentrum Center for the Transformation of Chemistry (CTC) sowie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
In zwei Podiumsdiskussionen wurden die Potenziale der Branche für Mitteldeutschland sowie die besonderen Herausforderungen für Start-ups näher betrachtet. Unter den Diskutierenden waren neben Minister Prof. Dr. Armin Willingmann und Dr. Jutta Matreux auch Grit Müller (Salutas Pharma GmbH, Netzwerk Life Science Sachsen-Anhalt), Prof. Dr. Markus Krabbes (Hochschule Merseburg) und Dr. Ulf-Marten Schmieder (Technologie- und Gründerzentrum Halle).
Der 10. Innovationskongress zeigt: Die Chemie- und Pharmabranche in Ostdeutschland ist bereit, den Wandel aktiv zu gestalten – sofern die politischen Rahmenbedingungen stimmen.
Pressemitteilung von: Verband der Chemischen Industrie e.V.