Schwerin. Mecklenburg-Vorpommern setzt auf die Stärkung seiner Forschungslandschaft, um die regionale Wirtschaft fit für die Zukunft zu machen. Mit einer neuen Landesexzellenzförderung stellt das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten insgesamt 38,5 Millionen Euro für Spitzenforschung im Land bereit. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) der laufenden EU-Strukturperiode bis 2027.
Landesstrategie: Transfer von Forschung in die Anwendung im Fokus
Das neue Förderprogramm trägt den Namen „Anwendungsorientierte Exzellenzforschung“. Es legt einen klaren Schwerpunkt auf den Transfer von Innovationen von der Wissenschaft in die praktische Anwendung. Die Auswahl der geförderten Projekte ist gezielt auf Aktionsfelder und Querschnittstechnologien ausgerichtet, die einen eindeutig regionalen Anwendungsbezug aufweisen. Die Förderung ist zudem an die Themen der Regionalen Innovationsstrategie (RIS) geknüpft. Wissenschaftsministerin Bettina Martin übergab die Förderbescheide im feierlichen Rahmen am 10. März in Schwerin.
Hochschulen als Motoren für regionale Wettbewerbsfähigkeit
Die Landesregierung investiert erheblich in die exzellente Forschung an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes, um die Forschungslandschaft weiterzuentwickeln. Wissenschaftsministerin Martin betonte, dass die Hochschulen mit ihren Innovationen die Motoren für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts MV seien.
Ziel des Programms sei es, Kooperationen zwischen Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen insbesondere in Zukunftsbranchen zu unterstützen. Dazu zählen Bereiche wie Erneuerbare Energien, Wasserstofftechnologien, Medizintechnik und Künstliche Intelligenz. Eine starke Wirtschaft benötige Exzellenz und Innovationen, um im internationalen Wettbewerb bestehen und weitere zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen zu können. Dafür schaffe das Land gute Rahmenbedingungen.
Drei Förderlinien für gezielte Unterstützung
Das Programm gliedert sich in drei Förderlinien:
- Forschungsverbünde: Fünf Forschungsverbünde werden über eine Laufzeit von vier Jahren, von April 2025 bis März 2029, mit einem Gesamtvolumen von 25 Millionen Euro gefördert. Jeder Verbund erhält jeweils rund fünf Millionen Euro. Diese Förderung soll den Transfer von Forschungsergebnissen in die Wirtschaft unterstützen, exzellente Forschungsstrukturen von überregionaler Bedeutung stärken und neue wirtschaftliche Zukunftsfelder in MV erschließen. Ein weiteres Ziel ist die bessere Vernetzung der Forschungseinrichtungen und die Bündelung von Kompetenzen für die wirtschaftliche Anwendung.
- Einzelprojekte: Zehn Einzelprojekte werden mit einem Gesamtbudget von 2,42 Millionen Euro gefördert. Diese Projekte haben eine Laufzeit von zwölf Monaten und erhalten jeweils bis zu 300.000 Euro.
- Nächste Förderrunde: Weitere 10 Millionen Euro stehen für eine zweite Förderrunde bereit, die bereits im März gestartet wurde und sich erneut an Forschungsverbünde richtet.
Strenges Auswahlverfahren sichert hohe Qualität
Die Auswahl der Forschungsverbünde erfolgte in einem zweistufigen Verfahren. Zunächst bewerteten externe Fachgutachter die 44 eingereichten Projektskizzen. Anschließend wählte eine unabhängige Expertenjury unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Christoph Markschies, Präsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, die fünf besten Forschungsverbünde aus. Die große Anzahl und hohe Qualität der Einreichungen zeige die Vielfältigkeit der Forschungslandschaft in MV.
Insgesamt erhielten 35 Projektpartner von 15 beteiligten Hochschulen und Forschungseinrichtungen Förderbescheide. Wissenschaftsministerin Martin äußerte sich zuversichtlich, auch in der zweiten Bewerbungsrunde exzellente Einreichungen zu erhalten.
Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Mecklenburg-Vorpommerns
Angesichts aktueller Entwicklungen sei eine stärkere Investition in die Wissenschaft in Europa notwendig. Mit der Landesexzellenzförderung leiste Mecklenburg-Vorpommern seinen Beitrag, um das Land stark für die Zukunft zu machen. Die Ministerin wünschte den nun startenden Projekten erfolgreiche Arbeit und hoffte, dass viele gute Forschungsergebnisse ihren Weg in die Anwendung finden und aktiv zur Zukunftsfähigkeit des Landes beitragen werden.
Verwendete Quellen: