Das EU-Förderprogramm LEADER feiert sein 30-jähriges Bestehen in der Region Westmecklenburgische Ostseeküste. Diese Region, die bedeutende Teile des Landkreises Nordwestmecklenburg umfasst, profitiert maßgeblich von diesem Instrument zur Förderung des ländlichen Raums. Eine Pressemitteilung des Landkreises Nordwestmecklenburg vom 30. Januar 2025 hob dieses Jubiläum als Erfolgsgeschichte hervor.
LEADER in Nordwestmecklenburg: Ein lokaler Förderansatz
LEADER steht für „Liaison Entre Actions de Développement de l‘Économie Rurale“ und ist eine Initiative der Europäischen Union, die auf die Entwicklung des ländlichen Raums durch innovative und lokale Ansätze abzielt. Im Mittelpunkt stehen die Menschen vor Ort. Entscheidungen über Förderprojekte werden von der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) getroffen, einer engagierten Gemeinschaft aus Vertretern der Zivilgesellschaft, Wirtschaft und öffentlichen Institutionen.
Erfolge und Impulse für die Region Nordwestmecklenburg
Seit 1995 wurden in der Westmecklenburgischen Ostseeküste dank LEADER gut 450 Projekte umgesetzt. Das Programm hat sich als unverzichtbares Instrument für nachhaltige Entwicklung und bürgerschaftliches Engagement etabliert.
Innerhalb Nordwestmecklenburgs haben verschiedene LEADER-Projekte Spuren hinterlassen.
- Das Steinzeitdorf in Kussow wird als eines der ersten Projekte genannt, das noch heute ein fester Bestandteil der Region ist und Besucher anzieht.
- Die Traditionsscheune Kalkhorst konnte durch LEADER zu einem lebendigen Treffpunkt für die Gemeinde umgestaltet werden.
- Auch auf der Insel Poel konnten dank der Zusammenarbeit mit der LAG viele Projekte entstehen, die die Gemeinschaft stärken, die regionale Identität bewahren und eine nachhaltige Entwicklung fördern.
Landrat Tino Schomann betont, dass LEADER der Region die Möglichkeit gibt, sich aktiv zu gestalten und ihre Zukunft nachhaltig zu sichern. Er hebt die enge Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort hervor, die zeige, wie wichtig regionale Entscheidungen seien, da hier die Bedürfnisse und Potenziale am besten bekannt seien.
Herausforderungen und Zukunftsblicke für den ländlichen Raum
Trotz der vielen Erfolge gab es in den vergangenen 30 Jahren auch Herausforderungen. Genannt werden insbesondere bürokratische Hürden und die langfristige Sicherung von Projekten. Aktuell erschweren schrumpfende Mittel und die Hürden der nationalen Kofinanzierung für private Projekte die Umsetzung vieler großartiger Ideen.
Der Blick in die Zukunft zeigt, dass bestimmte Themen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Dazu gehören Zusammenarbeit, Nachhaltigkeit, Demokratieförderung, Digitalisierung und die Stärkung der sozialen Infrastruktur. Ein aktuelles Projekt, das diese Zukunftsaspekte aufgreift, ist die geplante Umgestaltung von Schulhöfen in Herrnburg und Wahrsow, bei der Schüler, Eltern und lokale Unternehmen gemeinsam gestalten und bauen sollen.
Bedeutung für Unternehmen und Akteure im ländlichen NWM
Die Entwicklungen und Förderungen durch das LEADER-Programm sind für Unternehmen und weitere Akteure im ländlichen Raum Nordwestmecklenburgs von Relevanz. Das Programm unterstützt die regionale Wirtschaftsentwicklung und trägt zur Stärkung kleiner Unternehmen bei. Angesichts von Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel, steigenden Kosten und Bürokratie, kann die gezielte Förderung der regionalen Entwicklung und Infrastruktur die Rahmenbedingungen für die lokale Wirtschaft verbessern.
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordwestmecklenburg (WFG NWM) steht Unternehmen bei verschiedenen Anliegen unterstützend zur Seite, wie zum Beispiel bei der Finanzierung von Projekten oder der Gewinnung von Fachkräften. Auch wenn die direkte Verbindung zwischen spezifischen LEADER-Projekten und individuellen Unternehmensvorteilen stark vom jeweiligen Vorhaben abhängt, tragen die Gesamtziele von LEADER zur Attraktivität und Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums in Nordwestmecklenburg bei. Akteure im ländlichen Raum sind aufgerufen, sich weiterhin mit frischen Ideen und Engagement an der Gestaltung der Region zu beteiligen.
Verwendete Quellen: