Der Agrarsektor trägt nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) (https://www.bmuv.de/) einen erheblichen Teil zu den nationalen Treibhausgasemissionen bei, insbesondere durch Methan (CH₄) und Lachgas (N₂O). Für Mecklenburg-Vorpommern, als ein Bundesland mit hohem Flächenanteil an Landwirtschaft, stehen die Verringerung dieser Emissionen und die Anpassung an den Klimawandel auf der agrarpolitischen Agenda, wie das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt MV (LM MV) (https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/lm/) in aktuellen Strategiepapiere erläutert.
Ausgangslage: Emissionsquellen in der Landwirtschaft
Laut Daten des Umweltbundesamts (UBA) (https://www.umweltbundesamt.de/) entstammen Treibhausgase in der Landwirtschaft vor allem folgenden Bereichen:
- Tierhaltung: Methan-Emissionen aus der Rinderhaltung (Verdauung) und aus Güllelagern.
- Düngung: Bei der Stickstoffdüngung kann Lachgas freigesetzt werden, wenn Böden überversorgt sind.
- Landnutzungsänderungen: Entwässerte Moorböden oder intensive Bodenbearbeitung führen laut UBA zu zusätzlichem CO₂-Ausstoß.
Für Mecklenburg-Vorpommern spielen entwässerte Moorflächen eine besondere Rolle, da das Land einen hohen Anteil an Niedermooren aufweist. Nach Angaben von Greifswald Moor Centrum (https://www.greifswaldmoor.de/) können Wiedervernässungen hier zu erheblichen CO₂-Einsparungen führen.
Landesstrategie: Klimaschutz und Landwirtschaft
Das LM MV hat laut einer Pressemitteilung (2023) ein Konzept entwickelt, um landwirtschaftliche Emissionen zu senken. Schwerpunkte sind:
- Moorrenaturierung: Wiedervernässungsprojekte werden finanziell gefördert, um CO₂-Freisetzung zu verringern. In Richtlinien, abrufbar über das Landesportal, sind Entschädigungen für Flächeneigentümer vorgesehen.
- Reduzierte Düngung: Über Agrarumweltmaßnahmen (AUM) unterstützt das Land Betriebe dabei, Stickstoffeinträge zu minimieren. Das Thünen-Institut (https://www.thuenen.de/) sieht in ausgewogenen Fruchtfolgen und Präzisionsdüngung eine Möglichkeit, Lachgas-Emissionen zu senken.
- Tierhaltungsinnovationen: Methanemissionen können durch optimierte Fütterung oder Güllemanagement (z. B. Abdeckung der Güllebehälter) reduziert werden.
Finanziert werden Teile dieser Strategie über EU-Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER), wie das Landesförderinstitut (LFI) MV (https://www.lfi-mv.de/) berichtet.
Tierhaltung: Methan-Reduktion
Nach Auswertungen des Bundesinstituts für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) (https://www.ble.de/) sind Rinderbestände in MV wesentlich für die Methanemissionen, zusammen mit Güllelagern. Methoden, die Methanausstoß reduzieren:
- Effiziente Fütterung: Gewisse Futterzusätze können laut BMEL-Erkenntnissen (2022) die mikrobiellen Prozesse im Pansen beeinflussen.
- Biogasanlagen: Das LM MV verweist auf Förderprogramme, bei denen Gülle in Biogasanlagen verwertet wird, statt sie offen zu lagern. Damit kann Methan in Energie umgewandelt werden.
- Verlängerte Weideperioden: Betriebe, die Weidehaltung praktizieren, reduzieren laut diversen Thünen-Studien oft Futtertransporte und Gülleaufkommen.
Ackerbau: Stickstoffdüngung und Bodenschutz
Zur Verringerung von Lachgas (N₂O) schreibt das Düngegesetz (i. V. m. der Düngeverordnung) vor, dass Düngermengen auf das notwendige Maß beschränkt werden. In Mecklenburg-Vorpommern gelten laut LM MV regional zusätzliche Regeln, wenn Gebiete als nitratbelastet ausgewiesen sind.
- Zwischenfrüchte: Laut einer Veröffentlichung des Julius Kühn-Instituts (JKI) (https://www.julius-kuehn.de/) helfen Zwischenfrüchte, Stickstoff im Boden zu binden und Erosion zu vermeiden.
- Präzisionslandwirtschaft: GPS-gestützte Maschinen verteilen Dünger zielgerichtet, wodurch Überdüngung und damit Lachgasemissionen sinken.
- Humusaufbau: Maßnahmen wie Kompostgabe oder reduzierte Bodenbearbeitung halten Kohlenstoff im Boden gebunden, was das CO₂-Budget verbessert.
Politik und Förderkulisse
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) bestimmte Eco-Schemes aufgelegt, die Betriebe bei umweltschonenden Methoden unterstützen. Mecklenburg-Vorpommern nutzt diese Mittel, um laut LM MV gezielt auf Emissionsminderungen hinzuarbeiten:
- Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen (AUKM): Betriebe können Zuschüsse erhalten, wenn sie flächenbezogene Verpflichtungen (z. B. extensive Bewirtschaftung, Zwischenfruchtanbau) eingehen.
- MoorFutures (Greifswald Moor Centrum): Zertifikatehandel, bei dem Unternehmen die Wiedervernässung von Moorflächen unterstützen. Dies führt zu CO₂-Einsparungen, die Betriebe in MV als Klimamaßnahme vermarkten.
Zusätzlich treten Landesprogramme für Gewässerschutz, Waldumbau und Renaturierungen in Kraft, die laut LM MV indirekt die Treibhausgasemissionen senken.
Fazit
Daten des UBA, BMEL, Thünen-Instituts und Ministerien in Mecklenburg-Vorpommern legen dar, dass Landwirtschaft ein zentraler Emissionssektor bleibt, jedoch durch gezielte Strategien und Förderinstrumente Klimaschutzmaßnahmen umsetzen kann. Die Kombination aus Moorrenaturierung, effizientem Düngemanagement und optimierter Tierhaltung verspricht laut agrarpolitischen Berichten in MV eine Verringerung der Treibhausgasbilanz.
Projekte wie Biogasanlagen und innovative Fütterungsmethoden für Rinder deuten auf eine mögliche Emissionsreduktion im Methan-Bereich hin, während Maßnahmen zur Minimierung von Lachgas und CO₂ (z. B. Zwischenfruchtanbau, Humusaufbau) den Ackerbau klimafreundlicher gestalten. Dennoch betonen Forschende, dass strukturelle Veränderungen und ausreichende Finanzierung entscheidend sind, um die Ziele des Klimaschutzgesetzes MV langfristig zu erreichen.